häuse ganz viele verschiedene Produkte
bauen oder Erweiterungen anbieten.
Sie wollen einen D/A-Wandler? Bit-
te, kann er anbieten. Der soll strea-
men können? Geht mit einem kleinen
Modul auch. Ach, ein CD-Laufwerk
wäre doch besser? Nun gut, machen
wir halt das, damit kann Hubert eben-
falls dienen. Meine Kombination hieß
Verstärker mit D/A-Wandler. Man hat
also einen Vollverstärker, den man di-
rekt digital beschalten kann, ohne eine
externen Wandler nutzen zu müssen.
Und noch etwas bekommt man mit-
geliefert: Hubert Reiths DSP ist drin
und macht aus dem PowerDAC eine
gefährliche Waffe. Seien Sie sich da-
rüber im Klaren, dass Sie selber Hand
anlegen müssen. Sie sollten also schon
über
ein
Messmikro, grundlegende
Akustik-Kenntnisse und einen Laptop
verfügen, um den Prozessor voll nutzen
zu können. Man sollte zudem abschät-
zen können, ob ein im Frequenzgang
gefundener Schlenker vom Wohnzim-
mertisch kommt oder ob es der Laut-
sprecher ist, der den Fehler macht. Klar,
dafür braucht man etwas Erfahrung
aber dassderjenige, der sich mit den be-
nötigten Dingen auskennt, unheimlich
viel Spaß mit dem Verstärker haben
wird, das ist mal klar. Eigentlich muss
man das nur ein einziges Mal machen
oder von einem Freund erledigen las-
sen, andererseits verführt das natürlich
auch zum Spielen. Man kann mehrere
Setups abspeichern, die man dann nach
Lust und Laune und vor allem Situati-
on abrufen kann.
Alles, was auf analogem Weg in den
PowerDAC fließt, wird erst mal mit
96 Kilohertz und 24 Bit Datentiefe
digitalisiert. Das muss sein, denn sonst
könnte man über die analogen Eingän-
ge nicht die Vorzüge des Signalpro-
zessors nutzen. Diese Abtastfrequenz
ist für die typischen analogen Zuspie-
ler mehr als ausreichend, denn alles,
was höhere Auflösungen herausgeben
kann, wird sowieso digital verbunden.
So sind knapp 48 Kilohertz „einfang-
bar“, das tut‘s in jedem Fall. Die 96
kHz Abtastrate sind zwingend erfor-
derlich, denn so wird der DSP ange-
steuert. Deswegen wird auch über die
Digitaleingänge ein jedes Signal auf
diese
Samplingfrequenz
umgesetzt.
Der schöne Nebeneffekt ist die dann
mitgekaufte Jitterunterdrückung.
Das im Prozessor korrigierte Signal
wird abschließend in analoge Form ge-
bracht und verstärkt. Gewandelt wird
von einem 1794A von Burr-Brown,
einem ernst zu nehmenden Kandidaten
mit 24 Bit Auflösung und maximal 192
Kilohertz Samplingfrequenz. Er liefert
einen symmetrischen Ausgangsstrom,
der per Widerstand und Differenzver-
stärker-OP in normale Form gebracht
wird. Das ist die gute Schule des DAC-
Baus, genau so macht man das, wenn
man mit einem sehr gut klingenden
DAC und guter Gleichtaktunterdrü-
ckung verstärken möchte.
Bedienung
Die
Bedienung
am Touchpanel ist
ganz geradlinig und
selbsterklärend
gelöst. Ein Tastenfeld schaltet die Ein-
gänge durch, außerdem stehen für je-
den Eingang noch Optionen wie Pegel
und Digitalfilter (Flat/Slow) zur Ver-
fügung. Diese Einstellungen nimmt
man einmal vor, ab dann beschränkt
sich die abendliche Tätigkeit auf Quel-
lenauswahl und laut/leisemachen. Das
Spielkind in vielen von uns wird jedoch
noch ganz andere Dinge machen: Den
Prozessor ausreizen. Das habe ich na-
türlich in einer ganz ruhigen Minute
auch getan. Ganz bewusst habe ich
Gehörtes:
- Xiomara Laugart
Xiom ara
(FLAC, 9 6 kHz, 2 4 Bit)
- Rebecca Pidgeon
Retrospective
(FLAC, 9 6 kHz, 2 4 Bit)
- Metallica
Metallica
(FLAC, 9 6 kHz, 2 4 Bit)
- Al Di Meola
W orld Sinfonia
(FLAC, 44 ,1 kHz, 16 Bit)
- Biber Herrmann
Love & Good Reasons
(FLAC, 9 6 kHz, 2 4 Bit)
mir einen Lautsprecher herausgepickt,
der einen etwas krummen Frequenz-
gang hat, und habe eine Menge über
Frequenzgang und damit korrespon-
dierendes Hörempfinden gelernt. Nur
so viel: Das beste Ergebnis hatte ich
eigentlich nie mit der linearen Abstim-
mung. Egal wie toll so ein Prozessor
auch ist, den Grundcharakter der Box
sollte man in der Regel erhalten, also
nicht über Gebühren Energie darein
pumpen, jede noch so kleine Nicht-
linearität ausgleichen zu wollen. Der
Prozessor ist so vielfältig einsetzbar,
dass einem die Ideen nicht mehr aus-
gehen wollen. Verlockend klingt bei-
spielsweise
die
Vollaktivierung
von
Lautsprechern,
inklusive
Frequenz-
gangkorrektur
und
Laufzeitoptimie-
rung. Dafür braucht man zwar zwei
Power-DAC und bekommt dann das
feisteste Aktivierungswerkzeug über-
Sechs digitale Geräte kann man verbinden, die USB-Buchse ist für den
Anschluss der M esshardware vorgesehen
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